Do 19.6. | Fr 20.6. | Sa 21.6. | So 22.6. | Mo 23.6. | Di 24.6. | Mi 25.6. |
20:00 | 19:00 | 21:00 | 18:00 | -- | -- | -- |
Buch: John Roach, Mary Sweeney, Kamera: Freddie Francis, Musik: Angelo Badalamenti
Mit: Richard Farnsworth, Sissy Spacek, Jane Galloway Heitz, Harry Dean Stanton u.a.
Alvin Straight ist ein „alter Kauz“, so sagt er selbst. Mit seiner Tochter Rose lebt er in Laurens, einem kleinen verschlafenen Nest in Iowa. Dort läuft das Leben in ruhigen und geregelten Bahnen. Wenn er nicht mit den Kumpels im örtlichen Pub absitzt, kümmert er sich um seinen Rasen. An regnerischen Tagen sitzen er und seine Tochter Rose vor dem Fenster und blicken gedankenverloren hinaus.
Bis Alvin eines Tages die Realität aus seinem Alltag herausreißt. Sein Bruder Lyle ist schwer krank. Seit einem Streit vor zehn Jahren hatten die beiden keinen Kontakt mehr, und der Wunsch, sich jetzt mit ihm auszusöhnen, lässt Alvin – gepaart mit der Angst vor dem herannahenden Lebensende – eine außergewöhnliche Reise planen.
Doch Lyle lebt 400 Meilen entfernt in Wisconsin, und Alvin ist weder gut zu Fuß noch besitzt er einen Führerschein. Nichtsdestoweniger will er die Distanz mit seinem Rasenmäher-Traktor zurücklegen. Also packt er ein paar Sachen in einen Anhänger für eine Reise, die mehrere Wochen dauern wird, und macht sich auf den Weg. Kurz vor der nächsten Ortschaft gibt zwar der Rasenmäher, nicht aber Alvin Straight auf, der sich einen neuen, gerade einmal 30 Jahre alten Mäher kauft und mit ihm die Fahrt fortsetzt.
Der Takt des Mähers gibt den Rhythmus des Films vor, fast wie in Zeitlupe, wunderbar begleitet vom Lynch-Komponisten Angelo Badalamenti. Sechs Wochen schnurgerade Straße, vorbei an Maisfeldern und winzigen Ortschaften, voller Begegnungen mit Menschen, die Alvin ihre Hilfe anbieten, die von sich erzählen und vieles von Alvin erfahren. Es ist eine geradlinige Geschichte, die Lynch ohne Umschweife erzählt, und die in ihrer Schlichtheit die Höhen und Tiefen eines ganzen Lebens offenbart.
Mit „The Straight Story“ endet unsere umfangreiche Filmreihe zu Ehren von David Lynch. Sein Werk ist endlos faszinierend, es kommt bei jeder Sichtung immer wieder neu in Bewegung, es hat ein Eigenleben. Und deshalb stimmt in diesem Fall ganz sicher, was oft eine Floskel ist: Er wird darin weiterleben. Wir werden ihn trotzdem unendlich vermissen!
Kurzfilm:
Stems
Animationsfilm, Großbritannien 2015,
Regie: Richard Reeves, 2'24 Min.
Vom Puppen bauen und Musik machen.