Buch: Saulė Bliuvaitė
Kamera: Vytautas Katkus
Musik: Gediminas Jakubka
Mit: Ieva Rupeikaitė, Vesta Matulytė, Giedrius Savickas u.a.

Litauen. Die Geschichte einer Mädchenfreundschaft in berückend schönen Bildern – vor dem Hintergrund von Armut und sozialer Verwahrlosung. Ein Film, so mitfühlend und humanistisch wie visuell betörend – die herausragende Talentprobe einer spannenden neuen Filmemacherin!

Die Geschichte folgt der 13-jährigen Marija, die zu ihrer Großmutter in eine kleine litauische Stadt geschickt wird, wo die triste Industriekulisse von Kühltürmen und Hochspannungsmasten dominiert wird. Dort wird das Mädchen wegen seiner Gehbehinderung gemobbt. Doch Marija weiß sich zu wehren. Ihre Schlagfertigkeit beeindruckt die gleichaltrige Kristina, die wie viele andere Mädchen in dieser abgehängten Gegend von einer Modelkarriere träumt und eine Modelschule besucht. Bald schließt sich auch Marija dieser dubiosen, kultähnlichen Institution an, wo Gefühle von Selbsthass normalisiert werden und Essstörungen an der Tagesordnung sind. Während sich eine intime Freundschaft zwischen Marija und Kristina entwickelt, geraten sie in eine sich immer schneller drehende Spirale, in der sie ihre Körper auf extreme Weise missbrauchen…

Nach eigenen Erfahrungen erzählt Saulė Bliuvaitė von ausbeuterischen Gesellschaftsstrukturen, mit der viele junge Frauen zu kämpfen haben. Der weibliche Körper wird zur Währung, zum manipulierbaren Objekt – oder vielleicht doch zum letzten Fluchtweg aus einer chancenlosen Situation? Dabei ist in diesem inhaltlich wie formal bemerkenswerten Erstlingswerk in nahezu jeder Einstellung die visuelle Begabung der Debütregisseurin zu spüren. Die zwei Hauptdarstellerinnen sind nicht minder hervorragend.

Goldener Leopard für Bester Film & Bester Debütfilm,

Locarno Film Festival 2024!

Kurzfilm: