Do 2.11. | Fr 3.11. | Sa 4.11. | So 5.11. | Mo 6.11. | Di 7.11. | Mi 8.11. |
20:00 | 20:00 | 21:00 | 16:00 |
Buch: Anatol Regnier, Dominik Graf, Constantin Lieb, Kamera: Florian Mag u.a.
Mit: Anatol Regnier, Florian Illies, Géraldine Mercier, Albert von Schirnding, Christoph Stölzl, Henrike Stolze, Günter Rohrbach, Gabriele von Arnim u.a.
Ein wunderbarer, spezieller, essayistischer Dokumentarfilm: Der erfahrene und vielfach preisgekrönte Regisseur Dominik Graf lässt sich für seinen neuen Dokumentarfilm „Jeder schreibt für sich allein“ von dem gleichnamigen Sachbuch von Anatole Reignier inspirieren.
Es geht um die unterschiedlichen Biografien deutscher Schriftsteller während des Nationalsozialismus. Beleuchtet werden so berühmte Figuren wie Gottfried Benn, Thomas Mann und Erich Kästner. Eine Geschichte über Schicksale zwischen Kunst und Moral, Politik und Terror – schmerzhaft und brennend aktuell. Daneben treten die Geschichten einiger unbekannter Autoren, allen voran Will Vesper, der heute vor allem noch deswegen erinnert wird, weil seine Schwiegertochter Gudrun Ensslin war.
„Jeder schreibt für sich allein“ ist ein Film, der von Kompromissen und von Opportunismus, von moralischen Abgründen und Empathielosigkeit handelt, von Verhaltensweisen der Kälte und der Wärme, von Bücherverbrennungen und Arrangements. Es ist ein Film, der Linien zieht zu unseren eigenen Verhältnissen, zum Totalitarismus der Gegenwart, zum Terrorismus der jüngeren Vergangenheit, von Will Vesper zu Bernward Vesper, dem Mann von Gudrun Ensslin, der Linien zieht von Gottfried Benn zu Günter Rohrbach, von Erich Kästner und zu Dominik Graf selber, zu unseren Eltern und Großeltern und unserer eigenen Zukunft.
Es gibt Einsichten in die Doppelnatur des Menschen und in die Komplexität vieler Entscheidungen. Was hätten wir gemacht? Es ist einfach zu sagen: wir hätten uns hochmoralisch verhalten, wir hätten Widerstand geleistet und unsere Karriere, vielleicht das Leben geopfert.
Es ist ein großer Film, der schön und extrem schmerzhaft ist. Und der allein schon deswegen unbedingt verdient, dass ihn jeder sieht. Es gibt vermutlich keine großen Erkenntnisse in diesem Film. Aber es gibt viele kleine Einsichten.
(nach: swr.de)
Kurzfilm:
Kurzspielfilm, Deutschland 2017
Regie: Lukas Nathrath, 5'48 Min.
Hanna lebt angepasst im nationalistischen Deutschland des Jahres 2032. Als sie unmittelbar mit den menschenfeindlichen Auswirkungen der totalitären Politik konfrontiert wird, muss sie ihren Konformismus jedoch in Frage stellen - und ihre Angst überwinden.