Do 28.9. | Fr 29.9. | Sa 30.9. | So 1.10. | Mo 2.10. | Di 3.10. | Mi 4.10. |
20:00 | 20:00 | 20:00 |
Buch: John Walsh, Kamera: Marcel Zyskind, Musik: Edmund Butt
Mit: Ben Kingsley, Barbara Sukowa, Christopher Briney, Ezra Miller, Andreja Pejic u.a.
New York, 1973: Der 70-jährige Salvador Dalí verbringt zusammen mit seiner Frau und Muse Gala und seiner Entourage ein paar Monate im luxuriösen St. Regis Hotel in New York. Doch ist sein Stern am Sinken, seine großen Erfolge liegen bereits eine Weile zurück. Zwar arbeitet er an neuen Werken, die in New York ausgestellt werden sollen. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass er noch einmal zu alter Größe wiederfinden könnte. Trotz großen Drucks von seiner Frau Gala hält sich seine Produktivität in Grenzen. Galerist Christoffe, der bereits schlimmste Befürchtungen hat, hofft deshalb, dass Dalís neuer Assistent James Linton ihm helfen könnte. Er soll ihn auf dem Laufen halten und über alles informieren, was geschieht.
Als Dalí seinen Assistenten überraschend bittet, eine neue Ausstellung mit vorzubereiten, führt den jungen Mann der Weg direkt in das schillernde „Dalíland“, eine von Models, Musik- und Filmstars sowie einer bunten Mischung aus High und Low Society bevölkerten Welt. Im Zentrum Dalí, der alle mit seiner Genialität beeindruckt, und gleichzeitig eine berührende Verletzlichkeit offenbart, besonders in Hinblick auf seine Frau. Als Gala sich in einen aufstrebenden jungen Musical-Star verguckt und ihn großzügig finanziert, riskiert sie damit nicht nur den gemeinsamen Ruin, sondern bringt auch die fast fünfzigjährige Ehe ins Wanken.
Regisseurin Mary Harron widmet sich in „Dalíland“ dem späteren Leben des exzentrischen Künstlers, der gerne in New York große Feiern steigen ließ. Harron, die selbst in den 1970er-Jahren in New York lebte, fängt die rauschhaften Partys stimmungsvoll ein. Das Kostümdesign, die Frisuren und das Make-up der Feiernden werden genussvoll erfasst; zudem werden Champagner, aufwendige Büfetts mit Hummer und Kaviar sowie Koks und sexuelle Ausschweifungen präsentiert. Harron zeigt, wie sich Salvador und Gala vor dem Spiegel schminken und ankleiden, wie er sich den berühmten Bart modelliert und sie sich eine edle Perücke überzieht – wie die beiden sich also gewissermaßen selbst als Kunstwerke erschaffen. Ihre komplexe Beziehung, in der Gala das Finanzielle regelt und (wie es an einer Stelle heißt) „die Macht hat“, wird spannungsreich erzählt und von dem starken Duo Ben Kingsley und Barbara Sukowa intensiv dargeboten.
Kurzfilm:
Experimentalfilm, Österreich 2023
Regie: Anna Vasof, Farbe, 5'29 Min.
Film ist magisch und grenzenlos. Hier wird sogar der eigene Körper zur Spielwiese.