• GB/USA/Polen 2023, 105 Min., dt./poln. OmU, DCP, FSK: ab 12, Regie: JONATHAN GLAZER
Do 11.4. Fr 12.4. Sa 13.4. So 14.4. Mo 15.4. Di 16.4. Mi 17.4.
  21:00 19:00 20:00 20:00 20:00 20:00

Buch: Jonathan Glazer, nach dem Roman von Martin Amis, Kamera: Lukasz Zal,
Musik: Mika Levi
Mit: Sandra Hüller (Hedwig Höß), Christian Friedel (Rudolf Höß), Daniel Holzberg u.a.

Idyllisch mutet das Leben an, das Hedwig und Rudolf Höß führen, irgend-wo in der polnischen Provinz, wo sie mit den Kindern an malerischen Seen baden, Geburtstag feiern, wo sie den Haushalt führt und er tagtäglich zur Arbeit geht. Er hat es nicht weit, denn direkt hinter dem schmucken Haus mit großem Garten, das die Familie bewohnt, erheben sich die Mauern des Konzentrationslagers Auschwitz, dessen Leiter er ist.
Der Film bleibt immer Außen, überquert nie die Mauern von Auschwitz, zeigt das nur scheinbar ganz normale Leben im Schatten des Grauens. Hedwig genießt den großen Garten, den sie liebevoll anpflanzt und stört sich scheinbar nicht am konstanten Wummern der Öfen, an gelegentlichen Schüssen, die über die Mauer hinüber wabern, auch nicht am Klang des Orchesters, das an der Laderampe spielt, um die neuen Gefangenen in ein Gefühl der falschen Sicherheit zu wiegen. Nur gelegentlich bricht es aus ihr heraus, schnauzt sie eines ihrer Dienstmädchen an, was in diesem Fall besonders bedrohlich ist, denn es droht nicht der Rausschmiss, sondern das Gas. Rudolf wiederum ist ein mustergültiger Nazi, der seine Aufgabe beflissentlich erfüllt und eifrig bemüht ist, den Vernichtungsprozess immer noch rationaler ablaufen zu lassen.
In unbarmherzig scharfen Bildern zeigt Glazer diese Menschen, die es sich im Schatten des Grauens gemütlich eingerichtet haben. Weniger um die allzu oft zitierte Banalität des Bösen geht es dabei, als um das allzu menschliche Verhalten, unliebsame Dinge auszublenden.
Seit 1945, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wird darüber diskutiert und gestritten, wie der Holocaust in der Kunst abgebildet werden kann. Der britische Regisseur Jonathan Glazer hat in seinem brillanten, außerordentlichen Film „The Zone of Interest“ eine besondere Form gefunden, die nichts vom Grauen zeigt und doch alles spüren lässt, mit zwei herausragenden Schauspielern in den Hauptrollen. (nach: programmkino.de)


Kurzfilm:


Bild aus Kurzfilm

Animationsfilm, Deutschland 2021
Regie: Jakob Werner, 4'54 Min.

Als Otto Dov Kulka mit 11 Jahren den Todesmarsch von Auschwitz nach Groß-Rosen antreten musste, sieht er einen Häftling, der mit einem gebrochenem Bein auf Befehl des Angeklagten Baretzki liegen gelassen und wahrscheinlich erschossen wird. Anders als dieser Unbekannte Häftling, schaffte es Kulka auf unwahrscheinliche Weise dem Tod zu entkommen.